Die 18 Teilnehmer des Wintertreffens erlebten vom 1. - 3. März ein Wochenende der Superlative an der Nordspitze der niederländischen Provinz Nordholland. Adri und Henk Buitenhuis hatten sich schon vor Monaten zum wiederholten Mal bereit erklärt, das traditionelle Wintertreffen in ihrem Heimatland zu organisieren. Das ausgewählte Ziel Den Helder erwies sich dabei als ausgesprochener Glücksgriff, denn es zählt mit seiner maritimen Geschichte zu den Hotspots der niederländischen Seefahrthistorie. Um es gleich vorwegzusagen, an den 3 Tagen war es nicht zu schaffen, alle maritimen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Deshalb konzentrierten sich die Organisatoren auf die Museen in der nächsten Umgebung des Hotel Lands End, in welchem die Mannschaft Quartier bezogen hatte. Und das Hotel selbst war schon ein Höhepunkt des Wintertreffens, denn es lag direkt am Meer an der Fährhafeneinfahrt, mit direktem Blick auf die Insel Texel.
Schon am Freitag gegen 15.00 Uhr trafen alle Teilnehmer im Hotel ein und schnell konnten wir uns in einem separaten Raum, neben Kaffee und Tee, auch den neuen über den Winter entstandenen Plänen, Modellen und Werkstücke widmen. Es gab viel zu erzählen, allerlei Themen wurden aufgegriffen und das ging, nur unterbrochen durch ein sehr gutes Abendessen, bis zum späten Abend so weiter.
Der Samstagmorgen startete mit einem grandiosem Sonnenaufgang über dem Meer, den der Autor noch im Bett liegend sehr genoss. Nach einem gemeinsamen Frühstück stand die HNLMS BONAIRE, ein Kanonenschiff der Samarang-Klasse, auf der Agenda. Getakelt als Brigantine besitzt sie zusätzlich auch noch eine Dampfmaschine, die auf eine aufziehbare Schiffsschraube wirkt. Das Schiff liegt in einem Trockendock und wird von einem Trägerverein mit viel privatem Engagement und Herzblut zu einem Museumsschiff hergerichtet. Nach der sehr kommunikativen und interessanten Führung stand als nächstes das Feuerschiff TEXEL auf dem Plan.
Unterbrochen wurde das Programm nur durch einen kurzen Imbiss in dem gemütlichen Restaurant Stoom.
Das Feuerschiff TEXEL No.10 ist ein absoluter Hingucker in der Oude Rijkswerf Willemsoord im Museumshafen. Nachdem es 40 Jahre zuverlässig vor der holländischen Küste seinen bemannten und unbemannten Dienst getan hat, wurde es mit großer Sorgfalt und Liebe von Freiwilligen der Stiftung für die Geschichte der Küstenbeleuchtung zurück gebaut und restauriert. Die sehr engagierte Führung durch das Schiff durch ehemalige Besatzungsmitglieder war sehr freundschaftlich und persönlich. Die Begeisterung für das Schiff war bei den Vereinsmitgliedern deutlich spürbar. Anschließend ging es um die Ecke zum National Reddingmuseum Dorus Rijkers. Von außen etwas unscheinbar bot es innen doch eine große Sammlung diverser Exponate über die Geschichte des Seerettungswesens und einige sehr beeindruckende interaktive Attraktionen. Die virtuelle Fahrt mittels 3-D-Brille auf einem Rettungsboot im Einsatz und eine Windturbine, die Wind bis Stärke 10 simuliert, waren besonders eindrucksvoll.
Am Sonntag besuchten wir das Marinemuseum, musste aber aus Zeitgründen einige Museumsschiffe auslassen. Wir konzentrierten uns auf das Haupt- und Turmgebäude, die unter anderem die Geschichte der niederländischen Marine mit sehr gut gebauten Schiffsmodellen dokumentiert. Eindrucksvoll waren anschließend die Besuche auf dem U-Boot TONIJN und dem Rammschiff SCHORPIOEN. Doch dann war es auch schon Zeit, bei einer Tasse Kaffee oder Tee, Abschied zu nehmen, denn der Weg zurück aus Nordholland war für manche besonders weit.
Unser aller Dank gilt Adri und Henk Buitenhuis für die perfekte Organisation und für die Wahl von Den Helder mit seinen maritimen Höhepunkten, die uns alle begeistert haben.
Textautor: K. Prystaz Bildautoren: L. Michler, H. Kossack; M. Breitenberger; M. Wolf, H. Buitenhuis, P. Burgmann, K. Prystaz